Ursache
Abhängig von der Menge, der Ausdehnung und der Art des Pilzbefalls sind schnelle, unterschiedlich umfangreiche Maßnahmen durchzuführen.
Die oberflächliche Entfernung des sichtbaren Schimmelpilzes führt häufig nur zu kurzfristigem Erfolg und rein optischer Verschönerung. Neuer Bewuchs wird nicht lange auf sich warten lassen.
Zur nachhaltigen Abhilfe bei Schimmelbefall muss die Ursache gefunden werden, um die Lebensbedingungen für Schimmelpilze zu eliminieren.
Bauschaden
Hier helfen evtl. schon kurzfristige und schnell durchzuführende
- Sofortmaßnahmen wie z.B. eine Umstellung der Möblierung und ein optimiertes Lüftungsverhalten
- längerfristige Maßnahmen sind, je nach Art des Befalls, möglicherweise nur bauliche Änderungen.
Ursachensuche
Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen im Innenraum ist eine erhöhte Feuchtigkeit, die durch Bauschäden, falsches Nutzerverhalten oder beide Faktoren in unterschiedlicher Gewichtung verursacht worden sein kann. Die für das Wachstum notwendige Feuchtigkeit lässt sich konstruktiv und durch das Nutzerverhalten steuern. Beispielsweise setzt ein Dreipersonenhaushalt durch Waschen, Baden, Kochen, Geschirrspülen, Wäschetrocknen, Atmen etc. täglich bis zu 14 Liter Wasser frei, die durch Lüften aus der Wohnung entfernt werden müssen. Deshalb spielt die Beseitigung von Feuchtigkeit die zentrale Rolle bei der Schimmelpilzbeseitigung.
Ursachen für Feuchtigkeit durch defekte technische Ausrüstungen und baukonstruktive Fehler können sein:
- akute Ereignisse wie Rohrbrüche und Überschwemmungen
- Feuchtigkeitsschäden durch eindringendes Regenwasser (Dach, Fassade, Fensterbank etc.)
- Feuchtigkeitsschäden durch fehlerhafte Bauwerksabdichtung (Horizontalsperre, Vertikalsperre)
- ungenügende Austrocknung im Neubau oder nach Sanierung
- Oberflächentauwasser durch Wärmebrücken, teilweise auch in Kombination mit fehlerhaftem Lüften, ungenügendem Heizen und/oder zu geringem Wandabstand
Besonders gefährdet sind Küchen, Badezimmer und Schlafzimmer. In diesen Räumen entsteht nutzungsbedingt eine höhere Raumluftfeuchtigkeit. Wenn diese Räume zusätzlich unzureichend beheizt und gelüftet werden, sind Feuchtigkeits- und Schimmelpilzschäden vorprogrammiert.
Gefährdete Bauteile sind Außenbauteile (Wände, Decken und Böden) oder Bauteile, die an unbeheizte Räume angrenzen. Außerdem gibt es typische Schwachstellen in der Konstruktion (Kälte- bzw. Wärmebrücken), an denen eine unzureichende Dämmung vorhanden ist (z.B. Fensterstürze, Balkonplatten etc.). Problematisch sind auch Möbelstücke und Gardinen vor Außenwänden.
Durch diese Einrichtungsgegenstände entsteht bauphysikalisch eine Art Innendämmung, die zu einer geringeren Oberflächentemperatur der Außenbauteile als Folge der behinderten Luftzirkulation und damit zu einer höheren Feuchtigkeit führt.
Eine weitere Gefährdung sind nicht luftdichte Außenbauteile. Durch Undichtigkeiten (Fensterfugen, Bauteilfugen, Rohr- und Kabeldurchführungen) gelangt warme feuchte Luft nach Außen. Auf dem Weg durch die Leckagestelle kühlt sich die warme Luft ab. Dabei nimmt die relative Feuchtigkeit dieser Luft zu und es kann zu Feuchtigkeitsschäden innerhalb des Bauteils kommen. Schimmelpilzbefall ist abzusehen.